19 Oktober 2012

Lasst den Jogi in Ruhe!

Gibt es noch irgendetwas, das in den letzten Tagen nicht über das historische 4:4 der deutschen Nationalmannschaft gegen Schweden geschrieben wurde? Wahrscheinlich nicht. Was mir aber wichtig ist: Lasst den Jogi in Ruhe! Löw (Foto: dpa) wird alles daran setzen, die Gründe für den plötzlichen Leistungsabfall seiner Mannschaft aufzuarbeiten und daraus zu lernen. Das Ganze wurmt ihn als Fachmann viel zu sehr. Ansonsten bitte nicht vergessen: Deutschland ist in der Welt die Nummer Zwei und die WM-Quali ist in keinster Weise gefährdet. In welchem anderen Land außer dem unseren würde dieser Zustand zu solch tiefen Selbstzweifeln und Depressionen führen? Blödsinn alles, meine ich! So ist halt Fußball. Und deshalb ist er ja auch so faszinierend.

Ein anderes Thema: In München liebäugeln sie plötzlich mit einer Vertragsverlängerung von Jupp Heynckes. Ein gutes Signal von Uli Hoeneß! Wer sagt denn, dass ein Trainer keine Spitzenleistungen mehr bringen kann, wenn er älter ist. Ein Vollprofi wie der ehemalige Gladbacher Torjäger weiss genau, wann es Zeit ist, Schluss zu machen. So wie er als leise Respektsperson Woche für Woche zeigt, dass er mit einem hochbezahlten Edelkader umgehen kann, hat er eine weitere Chance absolut verdient. Die Bayern täten gut daran, die Option Heynckes intensiv durchzudenken. Fragt sich nur, ob Neuling Sammer den Hoeneß-Vorstoß tatsächlich ebenfalls begrüßt.

Am Wochenende wartet ein hochemotionales Ruhrpott-Derby auf uns. Mit einem Sieg würde Dortmund den Erzrivalen aus Gelsenkirchen in der Tabelle hinter sich lassen. Aber das wird schwer. Ohne die verletzten Götze und Blaszczykowski muss Marco Reus die Offensive allein gestalten. Ob das gegen das Königsblaue Abwehrbollwerk reicht, möchte ich bezweifeln. Ein weiteres Spitzenspiel heißt Frankfurt gegen Hannover. Zweiter gegen Fünfter. Hätte man vor der Saison so absolut nicht erwartet. Werder steht vor einem richtungsweisenden Heimspiel gegen Gladbach. Wer verliert, muss sich wohl damit anfreunden, längere Zeit in der unteren Tabellenhälfte beheimatet zu sein. Düsseldorf will zu Hause gegen Bayern die große Überraschung erreichen, der HSV empfängt am Sonntag den VfB Stuttgart.

Tolle Spiele und viele Tore wünscht

Carl-Eduard Meyer

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