10 März 2011

Unerklärliche Selbstdemontage der Top-Clubs

Die drei so genannten Top-Clubs Bayern, Schalke und der HSV geben derzeit ein wirklich drolliges Bild ab. Man zerlegt sich genüsslich selbst. Die Münchener schicken van Gaal auf Raten in die Wüste ohne einen Plan B in der Tasche, der HSV löst sich in Gestalt des Aufsichtsrates selber auf und in Gelsenkirchen verteufeln sie jetzt den als Messias geholten Alleinherrscher Felix Magath (Bild: dpa). Der übrigens im Viertelfinale der Champions League steht und im Finale des DFB-Pokals... Kontinuität? Strategie? Vertrauen? Komplett Fehlanzeige. Jetzt sollen es die jungen Tuchels und Dutts regeln. Ob die aber ihre attraktiven Arbeitplätze verlassen wollen, um in einem x-beliebigen Haifischbecken anzuheuern, darf stark bezweifelt werden.

Ähnlich traurig ist derzeit die Lage eines verdienten und großen Spielers: Michael Ballack. Nach dem üblen Tritt von Kevin-Prince Boateng und dem folgenden WM-Aus ging es mit der Karriere des noch amtierenden DFB-Kaptäns steil bergab. In Leverkusen gehört er schon nicht mehr zum Kader. Bitter! Was bleibt zu tun? Rücktritt und Karriereende sind unvermeidbar. Die Chance, das ganze in Würde hinter sich zu bringen, hat Ballack direkt nach der WM verpasst. Jetzt sollten sich alle daran erinnern, was er für den deutschen Fußball geleistet hat, und ihm ein Abschieds-Forum bieten, bei dem er sein Gesicht wahren kann.

Doch zur Liga: Am Samstag spielen die zukünftigen Ex-Klubs von Louis van Gaal und Armin Veh gegeneinander. Was bleibt von all den Querelen hängen bei den Spielern? Haben die Profis nun das perfekte Alibi für schwache Auftritte in Serie? Spannender als die Tabellenspitze ist derzeit der Abstiegskampf. Praktisch ab Platz 10 (Schalke) regiert die Angst vor der 2. Liga. Gleich drei direkte Vergleiche dieser Clubs bietet das Wochenende. Werder gegen Gladbach, St. Pauli gegen Stuttgart und Schalke gegen Frankfurt. Danach sind wir vielleicht schon schlauer. Mein Tipp: Gladbach, Lautern und St. Pauli müssen sich am Ende aus dem Oberhaus verabschieden. Sind Sie anderer Meinung? Schreiben Sie mir gern!

Viel Erfolg für Ihre Lieblingsclubs wünscht

Carl-Eduard Meyer

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