04 Februar 2011

Großbrand auf Schalke und in Bremen

In der Liga ist derzeit so viel los wie schon lange nicht mehr. Brandherde auf Schalke und in Bremen, Hammer-Derbys am Wochenende und ein kaputtes Faxgerät. Doch der Reihe nach. Beginnen wir auf Schalke. Ex-Magier Magath (Bild: dpa) weht strammer Gegenwind ins Gesicht. Die Einkäufe von Charisteas und Karimi an der Resterampe für arbeitslose und abgehalfterte Profis haben das Faß zum Überlaufen gebracht. Die Fans laufen Sturm, dem Schalke-Diktator wird Konzeptlosigkeit vorgeworfen. Das einzige, was die Gemüter kühlen könnte, wäre heute Abend ein Sieg beim Erzrivalen Dortmund. Mal ehrlich, eigentlich sind die Knappen-Fans doch nur neidisch auf den BVB. Aber das gibt auf Schalke natürlich keiner zu.

Der zweite Brennpunkt liegt in Bremen. Trainer Schaaf holt jetzt die Peitsche raus und macht sogar Kapitän Frings öffentlich runter. Der Kuschelkurs in der heilen Bremer Fußball-Familie ist endgültig vorbei. Ob's was hilft? Ich bin skeptisch. Wer seinen Stil ändert, weil der Erfolg plötzlich ausbleibt, wird unglaubwürdig. Da hilft auch kein Gebrülle auf dem Trainingsplatz. Am Samstag treten die Grün-Weißen in Mainz an. Selbst ein hingekrampftes Unentschieden würde Schaaf schon weiterhelfen und die Hoffnung auf Besserung nähren. Werder in der 2. Liga wäre für mich der absolute Alptraum.

Ein weiterer Kracher ist das Hamburger Derby am Sonntag. St. Pauli reist ein paar Kilometer zum "Auswärtsspiel" beim HSV. Wenn die Braun-Weißen den Spielwitz und die Agressivität aus dem 3:0 gegen Köln erneut abrufen können, dann wird es für Vehs Truppe mächtig schwer. Für mich ist das an sich ungleiche Duell zur Zeit ohne klaren Favoriten. Bin auch gespannt, ob Choupo-Moting aufläuft. Er hat es einem defekten Faxgerät zu verdanken, dass er weiter in Hamburg gegen den Ball treten darf. Aber ob er noch viel Lust dazu hat, nachdem er zur deutschlandweiten Lachnummer geworden ist? Das weitere Programm: Bayern spielt in Köln, Hannover empfängt Wolfsburg zum ungemütlichen Niedersachsen-Derby und Gladbach und Stuttgart können sich beim Abstiegsgipfel gegenseitig in Richtung 2. Liga schießen.

Packende Derbys wünscht

Carl-Eduard Meyer

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