19 März 2010

Werder begeistert, aber Özil nervt die Zuschauer

Mein Gott, war das ein Europa Pokal-Abend gestern! Besonders in Bremen, wo mir im Minutentakt die Luft wegblieb. Bis zur letzten Sekunde war ein weiteres "Wunder von der Weser" möglich, aber der Dritte der spanischen Primera División war einfach eiskalt. 4:4 stand es am Ende gegen den FC Valencia. Raus mit Applaus für Werder! (Bild: dpa) Nur einer ging mal wieder allen auf die Nerven: Mesut Özil. Wenn er weiter so lustlos über den Rasen trabt, ist sein Kredit in Bremen langsam aufgebraucht. Statt WM-Ticket ist eine schöpferische Pause im Sommer eine nachdenkenswerte Option.

Aber auch die anderen deutschen Clubs boten spektakuläre Auftritte. Allerdings im Gegensatz zu Werder mit Happy End! Wolfsburg schoss nach unzähligen Chancen erst in der 119. Minute das erlösende 2:1 gegen den äußerst unbequemen russischen Meister Rubin Kasan. Dass die Wölfe nicht nur international, sondern auch in der Bundesliga so erfolgreich spielen, hätte ich Ersatz-Trainer Lorenz-Günther Köstner niemals zugetraut. Respekt! Glückwunsch auch an den HSV. Trotz torreicher 3:4 Niederlage konnte Labbadias Truppe in Anderlecht nur mit Mühe und Not das Viertelfinal-Ticket buchen. Souverän sieht anders aus.

Zwei schöne Spitzenspiele erwarten uns in diesen fußballreichen Wochen in der Bundesliga. Schalke tritt beim HSV an. Die Knappen wollen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Meisterschale machen. Wie ein Uhrwerk fahren Magaths Mannen derzeit einen Dreier nach dem anderen ein. Der müde HSV spürt schon seinen Nordrivalen Werder im Rennen um die Europa League-Startplätze im Nacken. Muss also unbedingt punkten. Und schon am Samstag steigt das Verfolger-Duell Dortmund gegen Leverkusen. Was Jürgen Klopp beim BVB mittlerweile aufgebaut hat nötigt vollen Respekt ab. Mit Barrios und Zidan haben die Schwarz-Gelben fast wieder ein Stürmer-Duo wie einst Chapuisat und Riedle. Werder empfängt Bochum, Bayern reist nach Frankfurt.

Nach meinem Besuch gestern im Weser Stadion bin ich erstmal völlig urlaubsreif ... ;-) In drei Wochen hören wir wieder voneinander. Ihnen eine schöne Zeit und tolle Spiele!

Carl-Eduard Meyer

11 März 2010

Superauftritte der deutschen Teams!

Wow, das war absolute Hochspannung gestern in Valencia. Natürlich habe ich mit meinen Bremern mehr gelitten als der neutrale Zuschauer, aber das 1:1 in der Europa League war toll erkämpft und erspielt. Trotzdem müssen Frings & Co hellwach sein im Rückspiel gegen diese wieselflinken Spanier (Bild: dpa). Einfacher wird es für den HSV. Nach dem 3:1 gegen Anderlecht dürfte nicht mehr viel anbrennen. Und wenn dann Ruud van Nistelrooy, der neue Liebling an der Elbe, weiter so trifft wie bei seinem Zaubertor zum 2:0, ist eh alles roger. Alles offen ist noch für den VfL Wolfsburg. Die Niedersachsen holten in Russland ein 1:1 bei Rubin Kasan. Da winken ja schon wieder deutsch-deutsche Duelle in den nächsten KO-Runden.

Glückwunsch auch an den FC Bayern. Im Viertelfinale der Champions League zu stehen, ist aller Ehren wert und keinesfalls selbstverständlich. Real Madrid zum Beispiel hat 250 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben - davon fast 100 für Christiano Ronaldo - und fliegt sang- und klanglos gegen Lyon raus. Van Gaal erntet in Deutschland immer mehr Hochachtung für seine Philosophie. Respekt, kann ich nur sagen! Und dann bringt er in der Bundesliga auch noch den 17jährigen David Alaba. Mit solchen überraschenden Aktionen sammelt der knorrige Niederländer weiter Pluspunkte.

Mit einem hochinteressanten Spiel beginnt für uns heute Abend das Bundesliga-Wochenende. "Geheimtipp" Schalke empfängt den VfB Stuttgart. Absolut beeindruckend, wie Magaths Knappen ein Spiel nach dem anderen gewinnen - und das mit einer Mannschaft, der man das vom Papier niemals zutrauen würde. Bayern ballert am Samstag die taumelnden Freiburger noch tiefer in den Keller, bevor es am Sonntag nochmal richtig spannend wird. Leverkusen tritt gegen den HSV an und bibbert schon vor einer weiteren Saison als "Vizekusen". Heynckes muss das Ruder rumreissen. Werder macht einen Tripp nach Hoffenheim, wo der Haussegen schief hängt, weil nichts mehr übrig ist vom Zauberfußball einstiger Tage.

Viel Spaß und spannende Spiele wünscht

Carl-Eduard Meyer

05 März 2010

DFB-Elf liefert Schwarzbrot pur

Das war wirklich Schwarzbrot pur, was die DFB-Elf am Mittwoch abgeliefert hat. WM-Stimmung wollte Löw erzeugen - nichts da: Am Ende stand es 0:1 gegen Argentinien. Kaum Torchancen, endloses Quergeschiebe, Kreativität gleich Null. Der Bundestrainer muss jetzt Antworten geben: Warum spielt ein Podolski, der sicher seine Erfolge in der Vergangenheit hatte, von Anfang an, obwohl er seit Monaten komplett außer Form ist? (Saisonbilanz: 1 Tor!) Oder Klose? Der sitzt bei Bayern auch meistens auf der Bank. (Saisonbilanz: ebenfalls ein einziges klägliches Tor!).

Mit Nibelungentreue zu formschwachen Spielern hat noch niemand Titel geholt. Und wenn Löw (Foto: dpa) weiter darauf besteht, dass für seine Auswahl allein der Leistungsgedanke zählt, dann muss er das Ruder endlich rumreissen. Klar, dass er dazu drei Monate vor der WM wenig Lust hat. Aber man kann auch mal einen Kießling (Saisonbilanz: 13 Tore!) bringen, einen Kroos von Anfang an oder einen Wirbelwind wie Marin. Niemand hat das Münchener Publikum mitgerissen, Emotionen geweckt, mal was gewagt. Herr Löw, bitte dringend nochmal das Konzept überdenken.

Freuen wir uns lieber auf die Liga. Die sprüht derzeit vor Spannung. Fast alle Klubs können ihre Ziele noch erreichen. Unser ehemaliger Prinz Poldi will am Samstag gegen seinen Ex-Verein Bayern München sicher zeigen, dass die Kölner die 10 Millionen Ablöse für ihn nicht in den Ofen geschoben haben. Ich fürchte nur, das wird ihm nicht gelingen. Besonders packend wird für mich aber natürlich das direkte Duell der Abfangjäger Werder gegen Stuttgart sein. Beide wollen den HSV und den BVB noch von den europäischen Startplätzen vertreiben. Da müssen meine Bremer einfach punkten. Leverkusen will in Nürnberg die Pole Position zurück erobern, Schalke reist nach Frankfurt, der HSV steht gegen Schlusslicht Hertha unter Erfolgsdruck. Labbadia muss aufpassen, dass aus der momentanen Erfolgsdelle keine ausgemachte Krise wird.

Kleiner Tipp noch zum Schluss: Sie können sich jetzt als Fan meines Newsletters outen. Einfach in diesem Blog links unter dem Newsticker auf "verfolgen" klicken. Würde mich freuen!

Viele Tore für Ihre Clubs wünscht Ihnen

Carl-Eduard Meyer