01 Oktober 2010

Werder im Herbst: lustlos, langsam, unkonzentriert

Ok, nun hat wohl auch der letzte Zweckoptimist an der Weser verstanden, woher der Wind weht. Werder steckt im Frühherbst 2010 in einer handfesten Krise. In der Liga nur Platz 12 (lediglich Dauerschießbude Gladbach hat mehr Gegentreffer kassiert), in der Gruppe A der Champions League letzter. Das 0:4 gegen Inter Mailand am Mittwoch war absolut grausam: lustlos, langsam, unkonzentriert (Bild: dpa). Man kann eigentlich nur beten, dass es besser wird, wenn Pizarro, Frings und Naldo wieder an Deck sind. Andere Optionen sehe ich leider nicht.

Und was macht der FCB? International gewonnen (2:1 in Basel), zu Hause gegen Mainz kläglich verloren und soeben mit van Gaal verlängert. Alles in Butter? Mitnichten, würde ich sagen. Die Münchner kriegen ihr Sturmproblem einfach nicht in den Griff. In sechs Bundesligaspielen hat nur Thomas Müller zwei Mal getroffen. Klose, Gomez und Olic noch gar nicht. Wer oben mitspielen will, braucht eine treffsichere Offensivabteilung. Jetzt in Basel war es Schweinsteiger, der beide Buden machte. Der VfB Stuttgart kann schon mal für eine Rückholaktion in Sachen Gomez sparen.

Heute Abend startet die Liga mit einem Duell zweier Überraschungstruppen. Hannover gegen St. Pauli. Die Niedersachsen (Platz 3) sind nicht wieder zu erkennen und haben mit Ya Konan und Abdellaoue plötzlich zwei brandgefährliche Stürmer in ihren Diensten. Und die Hamburger (Platz 10) stellen auch nicht das allseits erwartete Kanonenfutter dar. Werder muss sich ausgerechnet bei den zuletzt bärenstarken Leverkusenern rehabilitieren. Das gleiche Ziel verfolgt der zuletzt arg schwächelnde HSV zu Hause gegen Lautern. Gelingt kein Sieg, dann schliddert Veh in eine unangenehme Trainerdiskussion. Die Mainzer Überflieger treten gegen Hoffenheim an. Feines Top-Duell am Sonntag: Dortmund empfängt den FC Bayern.

Tolle Spiele, viele Tore wünscht

Carl-Eduard Meyer

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